Empfehlungen zum Umgang mit dem Kleinen Beutenkäfer
Interessant ist, was in Ländern, die von diesem Schädling bereits seit längerem betroffen sind, empfohlen wird. Das Landwirtschaftsministerium der USA (United States Department of Agriculture, USDA) hat etwa auf der Basis bisheriger praktischer Erfahrungen und wissenschaftlicher Erkenntnisse eine Liste mit Empfehlungen („Beest management practices“) zum Umgang mit dem Kleinen Beutenkäfer erstellt. Wir haben diese Empfehlungen übersetzt und, wenn nötig, an unsere Verhältnisse angepasst. Sie werden feststellen, dass sich diese zum Teil mit Maßnahmen überlappen, die wir bereits jetzt erfolgreich gegen die Wachsmotte einsetzen. Mit der Einhaltung einer guten imkerlichen Praxis, also einer gewissenhafte Völkerführung, kann man bereits viele Probleme vermeiden.
Weiterführende Literatur und Links
Neumann P, Pettis JS, Schäfer MO 2016 Quo vadis Aethina tumida? Biology and control of small hive beetles. Apidologie 47, 427-466.
Istituto Zooprofilattico Sperimentale delle Venezie
- Bienenvölker stark halten. Keine infizierten Honigräume auf starke Kolonien geben. Leicht infizierte Waben vor der Wiederverwendung einfrieren und stark infizierte Waben vernichten.
- Auf Weiselrichtigkeit der Völker achten. Vermeiden, dass weisellose Völker schwach oder Buckelbrütig werden. Völker wenn nötig zusammenlegen.
- Keine Einheiten aufsetzen, wenn die Bienenvölker zu schwach sind, um diese zu besetzen. Keine Brutwaben an den Rand hängen, keine Brut zerquetschen. Unbeaufsichtigte Leerwaben können dem Beutenkäfer als Versteck dienen und zerquetschte Brut zieht den Beutenkäfer an und begünstigt seine Vermehrung.
- Wildbau und Überbau and den Rähmchenoberleisten entfernen, da sie den erwachsenen Beutenkäfern als Versteck dienen können. Dadurch liefert man sie patrouillierenden Arbeiterinnen aus.
- Tote Völker so rasch wie möglich entfernen. Dadurch verhindert man, dass sich Wanderlarven des Beutenkäfers entwickeln und hält damit die Zahl von Larven, die den Stock verlassen, um sich im Boden zu verpuppen, möglichst klein.
- Die Völker an sonnigen Standorten aufstellen.
- Sollten Völker mit Pollenersatzmitteln gefüttert werden, nur so viel verabreichen, wie in zwei Tagen von den Bienen konsumiert wird. Zu große Mengen fördern die Entwicklung des Beutenkäfers und ermöglichen den Larven sich zu entwickeln.
- Futtereinrichtungen und Bodenbretter sauber halten. Tote Bienen in Futtereinrichtungen und Pollen sowie tote Bienen auf Bodenbrettern sind willkommene Eiweißquellen für den Beutenkäfer und fördern seine Entwicklung.
- Bienenhütten und Betriebsgebäude sauber halten. Pollenwaben sind eine wichtige Eiweißquelle und fördern die Vermehrung des Beutenkäfers und sollten deshalb in Kühlräumen (Gefrierschränken) gelagert werden.
- Honig innerhalb von 2-3 Tagen schleudern, bevor große Mengen von Larven aus den Eiern schlüpfen können. Geschleuderte Waben sofort wieder aufsetzen. Entdeckelungswachs so schnell wie möglich einschmelzen.
Weiterführende Literatur und Links
Neumann P, Pettis JS, Schäfer MO 2016 Quo vadis Aethina tumida? Biology and control of small hive beetles. Apidologie 47, 427-466.
Istituto Zooprofilattico Sperimentale delle Venezie