Honigpreise im Einzelhandel 2018
Methode
Die Preise von Honig wurden am 24.10.2018 in je einer Filiale der Spar-Gruppe (Interspar), der REWE-Gruppe (Merkur), bei Hofer und bei einem regionalen Handelsbetrieb in Graz erhoben. Die drei erstgenannten Betriebe haben in Österreich etwa 85% Marktanteil. Es wurden für jedes der insgesamt 93 Produkte der Normalpreis (ohne Berücksichtigung zeitlich begrenzter Sonderangebote), die Sachbezeichnung, die Produktionsweise (Biologisch/Konventionell), der Produzent, die Angabe zum Ursprungsland (nicht-EU, EU/nicht EU, EU, Österreich), die Art des Gebindes (Glas, Kunststoff) und das Füllgewicht notiert. Da Produkte mit unterschiedlichen Füllmengen verkauft werden, wurden der Preis von Verpackungen mit Füllmengen von 250-350 g auf 250 g und Verpackungen mit Füllmengen von 950-1000 g auf 1000 g umgerechnet, um eine bessere Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Herkunft
Von den insgesamt 93 Produkten kamen lediglich 56% aus Österreich, 4% kamen zur Gänze von außerhalb der EU, 8% aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat und 32% waren als Mischung von Honigen aus EU und nicht-EU Ländern deklariert. Honige von außerhalb der EU bzw. solche, die als Mischung von Honigen aus EU und nicht-EU Ländern deklariert sind, erzielten mit € 10,69 bzw. € 10,44 den geringsten Durchschnittspreis pro kg, über alle Sorten, Verpackungsgrößen und Produktionsweisen gerechnet. Bei Honigen aus der EU (außer Österreich) lag er bei € 12,73. Honige aus Österreich erzielten einen durchschnittlichen Preis von € 13,62. Auffallend ist, dass bei den drei großen Marktführern im Einzelhandel nur ein einziger Waldhonig aus Österreich stammt. Alle anderen Waldhonige sind Mischungen aus EU und nicht EU-Ländern.
Tabelle:
Preise Produkte ohne Sortenangabe
Biologisch/Konventionell
Von den untersuchten Produkten waren 83% konventionell und 17% biologisch produziert. Bei biologisch produziertem Honig betrug der Anteil an österreichischem Honig 44%. Der Durchschnittspreis pro kg, über alle Sorten und Verpackungsgrößen gerechnet, betrug für konventionell produzierten Honig € 12,17 und für biologisch produzierten Honig 13,42. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Preisdifferenz von € 1,25 pro kg.
Tabelle:
Preise Blueten- und Cremehonig
Sortenhonige
Insgesamt waren 24 Produkte als Sortenhonige (Sonnenblume, Akazie, Linde, Kastanie) ausgewiesen. Der Durchschnittspreis pro kg, unabhängig von Verpackungsgröße und Produktionsweise gerechnet, war bei Sonnenblumenhonig mit 11,91 erwartungsgemäß am niedrigsten, alle anderen Sorten lagen zwischen € 13,05 und € 13,65.
Tabelle:
Preise Sortenhonige
Gebinde
Der Großteil aller Produkte (90%) wird im Glas-, der Rest in Kunststoffgebinden angeboten. Gebinde mit einer Füllmenge von 500 g sind mit 56% die häufigsten, 23% der Honige werden in 1000 g-Gebinden angeboten, der Rest in Gebinden mit Füllmengen unter 500 g. Konventioneller Waldhonig im 500 g Gebinde kostete durchschnittlich € 5,64 (€ 3,49 bis € 7,99), konventioneller Wald-Blütenhonig durchschnittlich € 6,83 (€ 6,30 bis € 7,19) und konventioneller Blütenhonig durchschnittlich € 5,41 (€ 3,49 bis € 7,49). Der höhere Durchschnittspreis von Wald-Blütenhonig ist darauf zurückzuführen, dass dieser fast ausschließlich aus Österreich bzw. der EU stammt, wo generell höhere Preise erzielt werden.
Tabelle:
Preise Wald-Blueten und Waldhonig
Preisentwicklung
Im Vergleich zu einer ähnlichen Erhebung, die im November 2016 in denselben Filialen der Spar und REWE-Gruppe durchgeführt worden war, hat es bei keinem einzigen der in beiden Jahren angebotenen Produkte einen Preisunterschied gegeben. Zum Vergleich: laut Wirtschaftskammer stieg der Verbraucherpreisindex in diesem Zeitraum um jährlich etwa 2.1%.
Regionale Unterschiede
Diese Erhebung wurde vorerst nur in Graz bei 4 großen Einzelhandelsbetrieben durchgeführt. Sollte der Bedarf bestehen, eine solche systematische Erhebung auch in anderen Bundesländern durchzuführen bzw. auf andere Bereiche auszuweiten, bitte ich Kolleginnen und Kollegen, die sich daran beteiligen wollen, sich vorher mit mir Verbindung zu setzen. Vor allem Ab-Hof-Preise und Preise auf Bauernmärkten wären interessant.