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Warum die Wildbienen wirklich sterben

Autor: Dr. Ernst Brandl, Kommentar der anderen 7. Mai 2024, derstandard.at

Imkermeister Ernst Brandl schreibt in seinem Gastkommentar darüber, wie der Mensch den Lebensraum aller Bienen gefährdet und warum ein Konflikt zwischen Imkerinnen und Imkern und Wildbienenfreundinnen und -freunden kontraproduktiv ist. Vielen Dank an unseren Vizepräsidenten a.D. für diesen tollen Beitrag.

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Die Beziehung zwischen Honigbienen und Wildbienen ist komplex. Medial konstruierte Konflikte sind nicht hilfreich. Vor allem der menschliche Eingriff bedroht das Überleben der Insekten

Böse Honigbiene, gute Wildbiene? Polarisierung lenkt von den wirklichen ökologischen Problemen ab.

Der Rückgang der Wildbienenpopulationen und der Biodiversität in den vergangenen Jahrzehnten ist dramatisch. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die Menge an Insekten in den vergangenen 30 Jahren um 76 Prozent zurückgegangen ist. Weitgehende Einigkeit besteht darüber, dass sich dieses alarmierende Phänomen auf den zunehmenden Einsatz von Pestiziden, die Beseitigung von Grün- und Heckenstreifen auf landwirtschaftlichen Flächen und die fortschreitende Bodenversiegelung zurückführen lässt. Trotzdem finden sich seit einiger Zeit immer wieder Medienberichte vor allem im deutschsprachigen Raum über einen Konflikt zwischen Honig- und Wildbienen, in Wahrheit: zwischen Imkerinnen und Imkern und Wildbienenfreundinnen und -freunden – auch im STANDARD (siehe "Wir brauchen nicht noch mehr Honigbienen"). 

Solche Narrative lenken von den wahren Ursachen des Wildbienensterbens ab. Sie befördern nämlich einen Wettstreit zwischen diesen beiden Gruppen, der wissenschaftlich nicht fundiert ist. Expertinnen und Experten äußern zwar "naheliegende Vermutungen", dass es – wie in jedem anderen endlichen System – bisweilen einen Wettbewerb um das Nahrungsangebot gäbe, einen Beweis dafür, dass Honigbienen für den Niedergang ihrer wilden Verwandtschaft kausal sind, konnte bisher noch niemand erbringen. Historische Daten belegen vielmehr, dass die Anzahl der Honigbienenvölker in den vergangenen 50 Jahren weitgehend stabil geblieben ist, während die Biodiversität dramatisch zurückgegangen ist. Schon allein diese Konstanz bei den Honigbienenvölkern zeigt, dass sie nicht die Ursache für das Verschwinden der Wildbienen sein können.

 

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Schädliche Praktiken

Vielmehr wird dadurch klar, dass die Hauptgründe für das dramatische Artensterben in den oben erwähnten schädlichen Umweltpraktiken zu suchen sind. So haben die Pestizidindustrie, ein Gutteil der industriell geführten Landwirtschaft und die Bodenversiegelungslobby einen unmittelbareren Einfluss auf die Gestaltung landwirtschaftlicher Flächen, der direkt zur Zerstörung von Wildbienenhabitaten führt. Hier müsste die Politik regulierend eingreifen und den Einsatz von Pestiziden strenger kontrollieren und die Ausweitung versiegelter Flächen begrenzen. Nur durch eine entschiedene politische Wende und durch die Unterstützung von nachhaltigen, umweltfreundlichen Betriebsweisen kann die bedrohliche Abwärtsspirale der Biodiversität gestoppt werden.

Um den Schutz aller Bienenarten zu gewährleisten, müssen sowohl Imkerinnen und Imker als auch Wildbienenfreundinnen und -freunde erkennen, dass ihre Ziele im Grunde deckungsgleich sind. Beide Gruppen setzen sich für gesündere Lebensräume, die insektenfreundliche Veränderung der Landschaft und die Erhaltung der Biodiversität ein; der Großteil der Imkerinnen und Imker Österreichs sorgt aktiv für blühende Wiesen und sucht den Dialog mit in der Landwirtschaft Tätigen, um diese für die auch für den Menschen schädliche Wirkung von Insektiziden und den Verlust des naturbelassenen Lebensraums zu sensibilisieren. Gemeinsame Initiativen, wie die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung der Wildinsekten und das Schaffen von pestizidfreien zusammenhängenden Lebensräumen – den Bienen-"Oasen" –, tragen dabei signifikant zur Verbesserung der Situation bei, ohne Menschen, deren Lebensgrundlage von Honigbienen abhängt, zu Täterinnen und Tätern zu machen.

 

Eine Ablenkung

Und da sind nicht in erster Linie die Imkerinnen und Imker, sondern Landwirtinnen und Landwirte wie auch die Konsumentinnen und Konsumenten gemeint, denn Honigbienen sorgen für mehr als ein Drittel der weltweiten Nahrungsmittelproduktion. Ihre Rolle bei der Bestäubung zahlreicher Kulturpflanzen trägt nicht nur zur Vielfalt unserer Ernährung bei, sondern sichert auch die landwirtschaftliche Produktivität und die Lebensmittelversorgung. Darüber hinaus beeinflussen Honigbienen die durch den Rückgang der Insekten unter Druck geratenen Vogelpopulationen positiv. Sie dienen vielen Vögeln als Hauptnahrungsquelle und durch ihre effiziente Bestäubung sorgen sie für das Wachstum von Samen und Früchten, die Vögel ernähren. Beispielsweise erhält die Vogelbeere, die hauptsächlich von Honigbienen bestäubt wird, mehr als 60 verschiedene Vogelarten. Diese Tatsachen zeigen, warum (auch) Honigbienen zu schützen und Imkerinnen und Imker zu fördern sind, anstatt sie – fälschlicherweise – für den dramatischen Rückgang der Wildbienen verantwortlich zu machen.

Der konstruierte Konflikt zwischen Wild- und Honigbienen mag vielleicht Aufmerksamkeit erregen. Er ist aber nicht mehr als eine Ablenkung von den tatsächlichen ökologischen Herausforderungen und den übermächtigen Gegnerinnen und Gegnern der Biodiversität. (Ernst Brandl, 7.5.2024)

 

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Ernst Brandl ist Imkermeister und Betreiber des Biodiversitätsprojekts Miëlo – Reclaiming Nature. Er war Vizepräsident des Österreichischen Erwerbsimkerbundes.

Links zum Thema

  • Link zum Artikel auf derstandard.at
  • Artikel auf dem sich der Gastkommentar bezieht
  • Mielo - reclaiming nature - Biodiversitätsprojekt von Ernst Brandl
AutorIn:
Ernst Brandl - derstandard.at
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