Wildbienen in Europa zunehmend bedroht
IUCN schlägt Alarm: Zahl gefährdeter Arten hat sich seit 2014 mehr als verdoppelt
Während 2014 noch 77 Wildbienenarten in Europa als gefährdet, stark gefährdet oder vom Aussterben bedroht galten, sind es laut der Weltnaturschutzunion (IUCN) inzwischen 172 Arten. Das wurde bei der IUCN-Konferenz am 11. Oktober 2025 in Abu Dhabi bekanntgegeben. Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich auch bei den Schmetterlingen – mit gravierenden Folgen für die Bestäubung, auf die bis zu 90 Prozent aller Blütenpflanzen in Europa angewiesen sind.
Alarmsignal für die Bestäubung
Die IUCN zeigte sich alarmiert, spielen die Insekten als Bestäuber doch eine wesentliche Rolle für Gesundheit, Ernährungssysteme und Wirtschaft. Vier von fünf Kulturpflanzen und Wildblumenarten in Europa seien auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.
Insgesamt sind derzeit 2.159 Wildbienenarten in Europa bekannt, davon wurden 1.928 wissenschaftlich untersucht. Besonders betroffen sind 15 Hummelarten, die wichtige Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen, Erdnüsse und Klee bestäuben, sowie 14 Seidenbienenarten, die häufig Weiden und Ahorn bestäuben.
Auch bei den Schmetterlingen ist die Lage dramatisch: Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten in Europa um 76 Prozent gestiegen. 65 von 442 untersuchten Arten stehen nun auf der Roten Liste. Der Madeira-Kohlweißling (Pieris wollastoni) gilt offiziell als ausgestorben.
Insgesamt sind derzeit 2.159 Wildbienenarten in Europa bekannt, davon wurden 1.928 wissenschaftlich untersucht. Besonders betroffen sind 15 Hummelarten, die wichtige Nutzpflanzen wie Erbsen, Bohnen, Erdnüsse und Klee bestäuben, sowie 14 Seidenbienenarten, die häufig Weiden und Ahorn bestäuben.
Auch bei den Schmetterlingen ist die Lage dramatisch: Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Arten in Europa um 76 Prozent gestiegen. 65 von 442 untersuchten Arten stehen nun auf der Roten Liste. Der Madeira-Kohlweißling (Pieris wollastoni) gilt offiziell als ausgestorben.
Ursachen: Lebensraumverlust, intensive Landwirtschaft, Klimakrise
Als Hauptursachen für den dramatischen Rückgang nennen Fachleute den Verlust natürlicher Lebensräume durch intensive Landwirtschaft, Entwässerung von Feuchtgebieten, Überweidung und den Einsatz von Düngemitteln sowie Bodenversiegelung und Verbauung. Hinzu kommen erschwerend Stickstoffablagerungen und Pestizide.
Auch der Klimawandel verschärft die Situation: Über die Hälfte aller gefährdeten Schmetterlingsarten ist direkt durch die globale Erwärmung bedroht. Besonders betroffen sind Arten, die in Gebirgsregionen oder im hohen Norden leben – dort bleibt ihnen kein Lebensraum mehr, wenn sich die Temperaturen weiter erhöhen.
Auch der Klimawandel verschärft die Situation: Über die Hälfte aller gefährdeten Schmetterlingsarten ist direkt durch die globale Erwärmung bedroht. Besonders betroffen sind Arten, die in Gebirgsregionen oder im hohen Norden leben – dort bleibt ihnen kein Lebensraum mehr, wenn sich die Temperaturen weiter erhöhen.
Hoffnung durch die EU-Renaturierungsverordnung
Die IUCN ruft Regierungen dringend zum Handeln auf. Positiv bewertet wird die neue EU-Renaturierungsverordnung, die vorsieht, dass alle EU-Mitgliedsstaaten bis 2030 den Rückgang der Bestäuber stoppen und umkehren müssen. Bereits einfache Maßnahmen könnten helfen – etwa blumenreiche Feldränder oder naturbelassene Wiesen in der Landwirtschaft.
EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall bezeichnete den derzeitigen Zustand der Bestäuber als „schrecklich“. Ein EU-weites Überwachungssystem soll künftig helfen, die Entwicklung der Bestände genau zu beobachten und gezielte Schutzmaßnahmen zu unterstützen.
EU-Umweltkommissarin Jessika Roswall bezeichnete den derzeitigen Zustand der Bestäuber als „schrecklich“. Ein EU-weites Überwachungssystem soll künftig helfen, die Entwicklung der Bestände genau zu beobachten und gezielte Schutzmaßnahmen zu unterstützen.
Quellen:
• Weltnaturschutzunion (IUCN), Rote Liste Europa, Mitteilung vom 11. Oktober 2025
Link zum Bericht: https://iucn.org/press-release/202510/mounting-risks-threaten-survival-wild-european-pollinators-iucn-red-list
• The Guardian, Interviews mit Denis Michez und Martin Warren, Oktober 2025
• ORF.at, Wissenschaftsredaktion, Meldung vom 11. Oktober 2025
• Weltnaturschutzunion (IUCN), Rote Liste Europa, Mitteilung vom 11. Oktober 2025
Link zum Bericht: https://iucn.org/press-release/202510/mounting-risks-threaten-survival-wild-european-pollinators-iucn-red-list
• The Guardian, Interviews mit Denis Michez und Martin Warren, Oktober 2025
• ORF.at, Wissenschaftsredaktion, Meldung vom 11. Oktober 2025